Dominik Hollenstein
Berufliche Laufbahn

1982 – 1985 Ausbildung zum Drechsler in Herisau
1985 – 1989 Anstellung als Drechsler in Trimbach/ Olten
1989 – 1992 Ausbildung zum Holzbildhauer, Schule für Holzbildhauerei Brienz
1992 Aufbau einer eigenen Werkstatt in St. Gallen mit selbständiger Tätigkeit in den Bereichen Auftrags und freier Bildhauerei, Drechslerei und kombiniert auch im Schreiner- Gestaltungs- Bereich
91/’92/’93 internat. Sommerakademie für bildende Kunst in Salzburg, Bronzeklasse bei Prof. J. Zenzmaier, ‘92 Freiplatz mit Stipendium
seit 1992 Teilnahme an verschiedenen Symposien und Ausstellungen im In-und Ausland; Weiterbildung in verschiedenen Bereichen der Gestaltung; aktives Mitwirken im Berufs- Verband Schweizer Holzbildhauer,
2000 – 2008 deren Präsident
seit 1993 Nebenberufliche Lehrtätigkeiten von bis zu 30% an:
– Volksschule
– Schule für Gestaltung
– Vorkurs der Textilfachschule in den Fächern «Werken», «fig. Zeichen» sowie «3- d Holz»

weitere HolzbildhauerInnen in der Ostschweiz

Christina Hollenstein, St. Gallen

Markus Buschor, Altstätten

Angela Galli, Wil

Priska Zahner, Muolen

Holzbildhauer Verband Schweiz
Schule für Holzbildhauerei, Brienz

Philosophie

Gewachsene Strukturen

Holz steht im Mittelpunkt meines Schaffens, Tag für Tag. Gestaltung, Formgebung, Inspiration – Eine spannende Angelegenheit und immer wieder eine grosse Herausforderung : Was bringe ich aus dem Holz hervor? Was schält sich aus der Struktur der Hölzer selbst heraus?

Tradition und Technik

Sie merken schon, die leidenschaftlich geprägte Seite meiner Arbeit ist kaum zu übersehen. Doch natürlich nutze auch ich moderne Technik und rationelle Arbeitsabläufe, um meine Produkte mit vertretbarem Aufwand und zu einem freundlichen Preis herstellen zu können. Doch bei all dem Wissen, der Technik und dem Know-How, das es zweifelsohne braucht, sind es vor allem die gewachsenen Strukturen der holzhandwerklichen Formgebungssprachen, die meine Arbeit nähren.

Respekt vor gewachsenen Strukturen

Auch bereits im Holz selbst spiegelt sich ein lebendig gewachsenes Geflecht regionaler Beziehungen und Bezüge: Wetter, Wind und Sonne haben ihm Jahr um Jahr um Jahr ihren Stempel aufgeprägt, Verwachsungen und Wunden bringen mitunter bizarre Strukturen hervor. Generationen von Forstwirten begleiten einen gestandenen Baum bis zu seiner Erntereife. Holz ist so viel mehr als ein «Rohstoff». Der Respekt vor diesen gewachsenen Strukturen prägt meine Arbeit.

Handwerk & Intuition: Von der Tiefe der Oberfläche

Im Handwerk eingesetzte Materialien wie Ton und Wachs, Stift und Patina, werden begleitet vom täglichen Schauspiel der Natur. Sehr im Vordergrund meiner Betrachtung steht die Beschaffenheit der Materialien. Ihre Transparenz und Farbigkeit kann so vieles vermitteln: Leichtigkeit, Sattheit, Geschlossenheit, Schwere, aber auch Verletzlichkeit oder Robustheit. Hier sind es auch die malerischen Skizzen, die es mir erlauben, ein Stück dieser Lebendigkeit in die tägliche Arbeit hineinzutragen.

Dem Heimischen eine Gestalt geben

Dabei ist es mir wichtig, regional orientiert und nachhaltig zu wirtschaften. Meist arbeite ich mit Holz aus den benachbarten Wäldern, auf alle Fälle vermeide ich es, mit Industrieware aus fernen Ländern zu arbeiten, die so weiten Einzug in den hiesigen Holzhandel gefunden hat.

Ich halte fest an Qualitäten in der Hoffnung, dass wir über diesen Werkstoff und über die aus ihm geschaffenen Dinge für die Natur, die mit allen ihren Formen spricht, sensibilisiert werden können.